13. Nov. 08 (85) "Karbener Zeitung" (Text: Artikel anklicken) >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> 13. Nov. 08 (84) "Wetterauer Zeitung" (Text: Artikel anklicken) >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> 12. Nov. 08 (83) "Frankfurter Rundschau" (Text: Artikel anklicken) >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> 13. Nov.08 (82) "Wetterauer Wochenpost" -Ein Alptraum für die jüdischen Deutschen- 13. Nov. 08 (81) "Frankfurter Neue Presse" -Erinnern an den dunkelsten Tag- 08. Nov. 08 (80) " Frankfurter Neue Presse" -Groß-Karbens Synagoge brennt- 08. Nov. 08 (79) "Wetterauer Zeitung" -Stadt gedenkt der Pogromnacht vor 7o Jahren- 06. Nov. 08 (78) "Karbener Zeitung" -Vor 70 Jahren- 05. Nov. 08 (77) "Frankfurter Rundschau" -Erinnern an Pogromnacht- 05. Nov. 08 (76) "Wetterauer Wochen Bote" -Vor 70 Jahren - Pogrom in Karben- 14. Okt. 08 (75) "Frankfurter Neue Presse" Weiterlesen >hier 13. Okt. 08 (74) "Wetterauer Zeitung" (Text: Artikel anklicken) >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> 11. Okt. 08 (73) "Frankfurter Neue Presse" 11. Okt. 08 (72) "Wetterauer Wochenpost" -Jüdische Familien in Groß-Karben- 10. Okt. 08 (71) "Wetterauer Wochen Bote" -Rundgang am Sonntag- 09. Okt. 08 (70) "Karbener Zeitung" -Spaziergang am 12.10.08- 09. Okt. 08 (69) "Frankfurter Rundschau" -Das Zuhause der Juden- 07. Okt. 08 (68) "Wetterauer Zeitung" - Rundgang am 12.10.08 - 27. Mai 08 (67) "Wetterauer Zeitung" -Eine Mahnung im Alltag- 01. Mai 08 (66) "Karbener Zeitung" (Text: Artikel anklicken) >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>> 24.April 08 (65) "Frankfurter Neue Presse" -Stolpern über Schicksale- 24.April 08 (64) "Wetterauer Zeitung" -Man stolpert mit dem Herzen- 22.April 08 (63) "Frankfurter Neue Presse" -Die Tochter des Kartoffelhändlers- 19.April 08 (62) "Wetterauer Zeitung" Zum vergrößern Artikel anklicken 16.April 08 (61) "Wetterauer Zeitung" -Zehn weitere Stolpersteine werden nächste Woche verlegt- 16.April 08 (60) "Frankfurter Rundschau" 11.April 08 (59) "Frankfurter Neue Presse" (von Susanne Krejcik) Sensationsfund in Rendel: Familie Lohr ist dort beim Renovieren auf uralte Seiten aus einem jüdischen Gebetsbuch gestoßen. Sie wandten sich mit ihrem Fund an die Initiative Stolpersteine in Karben. Die holte im Jüdischen Museum in Frankfurt Rat. Wem genau die Schriften gehörten, lässt sich nicht exakt klären. Aber im Haus der Lohrs am Lindenplatz wohnte bis zur Nazi-Zeit eine jüdische Familie. „Als wir das Dach ausgebaut haben, haben wir die Sachen gefunden!“ Joachim und Inken Lohr aus Rendel zeigen auf zwei Fläschchen und einige Blätter, auf denen etwas in hebräischer Schrift geschrieben steht. Hinter einer Wand im Dachgeschoss ihres Hauses kamen die Fundsachen zum Vorschein, als die Lohrs vor zwei Jahren groß renovierten. „Da wir wussten, dass hier im Haus früher Juden gelebt haben, waren wir nicht sonderlich überrascht, solche Dinge zu finden“, erzählt Joachim Lohr. Im Haus Lindenplatz eins hat den Recherchen der Initiative Stolpersteine in Karben zufolge Familie Siegmund Grünebaum gewohnt, über deren Schicksal die FNP erst kürzlich berichtete. Ob sich die Fundsachen dieser Familie zuordnen lassen, lässt sich nicht eindeutig klären. Auf einer kleinen Flasche ist die Aufschrift „Essig-Essenz zum Einmachen“ noch lesbar. Die einzelnen Seiten aus einem Buch in hebräischer Schrift sehen arg mitgenommen aus. Johannes Wachten, der stellvertretende Direktor des Jüdischen Museums in Frankfurt, hat sich die Schriftstücke genauer angesehen. Ihm zufolge stammen die Seiten aus einem jüdischen Gebetbuch. Solch ein Gebetbuch habe eigentlich jeder in der Familie gehabt. „Im jüdischen Glauben gibt es eigene Gebetbücher für die Feiertage und andere, die für den alltäglichen Gebrauch bestimmt sind.“ Die gefundenen Seiten stammten aus einem Alltags- Gebetbuch, „Siddur“ genannt. Darauf steht etwa geschrieben: „Gesegnet wirst du sein in der Stadt, und gesegnet auf dem Felde; gesegnet wird sein dein Korb und dein Backtrog, gesegnet die Frucht deines Leibes und deines Erdbodens.“ Auch Zeilen eines Tischgebets sind darunter. Die vorliegenden Seiten seien mit großer Sicherheit Überreste aus einem Gebetbuch der so genannten Rödelheimer Drucke, gedruckt etwa zwischen 1832 und 1889, erklärt Wachten. Wolf Heidenheim aus dem heutigen Frankfurter Stadtteil Rödelheim hat sich ab dem Jahr 1800 auf Druck und Herausgabe jüdischer Gebetbücher spezialisiert. Die „Rödelheimer Drucke“ hätten wegen ihrer „sehr guten Qualität mit einwandfreien Texten“ einen guten Ruf in den jüdischen Gemeinden genossen. Ein weiteres Merkmal waren die hinzugefügten Anmerkungen für die Betenden zu den je nach Region unterschiedlichen Gebräuchen, etwa Zusätze wie: „Die folgenden Zeilen werden in Deutschland nicht gebetet.“ Nach dem Tod Heidenheims im Jahr 1832 seien Druckerei und Verlag vom Kaufmann Lehrberger übernommen worden. Auch im Jüdischen Museum finden sich noch Gebetbücher der „Rödelheimer Ausgaben“. Zum Fundort auf dem Dachboden im Hause Lohr erläutert der Fachmann mögliche Hintergründe: So würden im jüdischen Glauben verschlissene und somit unbrauchbar gewordene Gebetbücher üblicherweise nicht weggeworfen, sondern etwa auf dem Dachboden gesammelt, um sie später in der Synagoge abzugeben. Weltweit hätten manche solcher versteckten Sammlungen späteren Forschern schon als wahre Fundgruben für Informationen aus der jeweiligen Zeit gedient, berichtet Wachten. Familie Lohr wird den Fundsachen nun einen sichtbaren Platz in ihrem Haus einräumen. „Unser mehr als 200 Jahre altes Haus hat eine Seele“, sagen Joachim und Inken Lohr stolz. „Da gehören diese Dinge einfach dazu.“ 15.März 08 Pressemeldung (57) "Frankfurter Neue Presse" 15.März 08 Pressemeldung (58) "Wetterauer Zeitung" -Alles versucht, um dazuzugehören- 13.März 08 Pressemeldung (56) "Wetterauer Wochen-Bote" -Stolperstein-Versammlung- 13.März 08 Pressemeldung (55) "Karbener Zeitung" -Die trügerische Sicherheit der Assimilation- 13.März 08 Pressemeldung (54) "Frankfurter Rundschau" -Stolperstein-Termin- 12.März 08 (53) "Frankfurter Neue Presse" Die Brüder Siegmund und Max Grünebaum wurden am 8. Juni 1867 sowie am 11. März 1869 in Rendel geboren. Ihre Eltern Johanette und Josef Grünebaum sind auf dem jüdischen Friedhof in Groß-Karben beerdigt. Der jüngere Bruder Max heiratete Bertha, geborene Gutheim, die am 29. Dezember 1874 in Lohne das Licht der Welt erblickte. Sein Bruder Siegmund nahm Berthas Schwester Katinka zur Ehefrau, das Ehepaar wohnte am Lindenplatz 1. Gemeinsam betrieben die Brüder eine Metzgerei im Haus im Gronauer Weg 4, dem Wohnhaus von Max Grünebaum. Sie hatten sich auf die Verarbeitung von Rindfleisch spezialisiert. Die Metzgerei lief gut, die Rindswurst war über die Grenzen Rendels hinaus bekannt und die Kunden kamen auch aus Klein-Karben und Büdesheim. So erinnert sich Zeitzeugin Elisabeth Fabinyi, geborene Volck, aus Bad Vilbel noch gut daran, wie sie mit ihrer Schwester Wurst bei Metzger Grünebaum gekauft hat. Am 20. September 1906 erblickte Max’ und Berthas Tochter Else das Licht der Welt. Der Grund für den frühen Tod von Max’ Bruder Siegmund geht aus den vorliegenden Unterlagen nicht hervor. Er starb am 22. Januar 1916 und ist wie seine Eltern auf dem jüdischen Friedhof in Groß-Karben beigesetzt. Nach dem Tod ihres Mannes zog Katinka Grünebaum – ihr einziger Sohn war im Alter von 22 Jahren gestorben – im Haus von Schwester und Schwager ein. Max’ und Berthas Tochter Else wanderte Mitte der 1930er-Jahre nach England aus. Mehrfach bat sie ihre Eltern, ihr zu folgen, diese sahen jedoch zu diesem Zeitpunkt noch keine Notwendigkeit, ihre Heimat zu verlassen. „Hier in meinem Rendel tut mir keiner was“, habe Max Grünebaum gesagt. Davon habe ihm seine Oma Wilhelmine Klotz – „Minchen“ genannt – berichtet, sagt Zeitzeuge Karl Schneider aus Rendel. Nach der Machtergreifung Hitlers im Jahr 1933 wurde Max Grünebaum von der SA offen angefeindet. Um seine Kunden einzuschüchtern, seien sie beim Besuch der Grünebaumschen Metzgerei fotografiert worden, schreibt Helmut Heide im Artikel „Die Rendeler Juden und ihre Schicksale“ im Karbener Heft aus dem Jahr 1974. In der Pogromnacht vom 9. auf den 10. November 1938 plünderte die SA vielerorts die jüdischen Häuser und Geschäfte, dabei wurden Wertsachen geraubt, das Inventar zerstört und Möbel auf die Straße geworfen. Auch Familie Grünebaum wurde auf diese Weise gedemütigt. Max, Bertha und Katinka wurden geschlagen, die Scheiben des Geschäfts eingeschlagen, die Polstergarnitur aufgeschnitten und der Inhalt der Federbetten aus den Fenstern auf die Straße geschüttelt. Das perfide Tun nannte die SA „Frau-Holle-Spielen“. Am nächsten Morgen sei Max Grünebaum zu Wilhelmine Klotz gegangen, habe sie um eine Tasse Kaffee gebeten und gesagt: „Minche’ , wenn sich das nicht rächt, dann rächt sich überhaupt nichts mehr und ich glaube an keinen Herrgott mehr“, schreibt Heide. Um in der Anonymität der Großstadt vermeintlichen Schutz zu finden, zog Max mit Ehefrau und Schwägerin im Anschluss an diese Ereignisse nach Frankfurt in die Liebigstraße 38. Dort starb Katinka, kurze Zeit später auch ihre Schwester Bertha am 13. Januar 1939. Max floh ins holländische Utrecht. Von dort wurde er am 28. August 1942 ins Konzentrationslager Auschwitz deportiert und drei Tage später ermordet. Einzig die nach England ausgewanderte Tochter Else überlebte den Holocaust, ist aber mittlerweile verstorben. 11.März 08 (52) "Frankfurter Neue Presse": -Info-Abend zu Stolpersteinen- 08.März 08 (51) "Wetterauer Zeitung": -Stephan Kolb spricht bei der Initiative Stolpersteine in Karben-
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Für die umfangreiche Berichterstattung bedanken wir uns bei: Blickpunkt Karben, Frankfurter Allgemeine Zeitung, Frankfurter Neue Presse, Frankfurter Rundschau, Karbener Zeitung, Rhein-Main-News, Das Stadtmagazin, Wetterauer Wochenboten, Wetterauer Wochenpost, Wetterauer Zeitung
Initiative “Stolpersteine in Karben”
Presseberichte 2008