Initiative “Stolpersteine in Karben”
Initiativen-Kalender:
2021 + 2020 + 2019 + 2018
Zur Transparenz der Abläufe innerhalb der Initiative
sind hier in zeitlicher Folge
die einzelnen Aktivitäten aufgelistet für
11. November 2021
Gedenkstunde zum „Kristallnacht-Pogrom“ in Karben
Im Rahmen der diesjährigen Gedenkstunde zum „Kristallnacht-Pogrom“ am 11. November 2021 um
19 Uhr (Einlass um 18:30 Uhr) im Bürgerzentrum Karben spricht der Antisemitismus-Beauftragte des
Landes Hessen und Präsident der Deutsch Israelischen Gesellschaft, Herr Uwe Becker, über
jüdisches Leben in Deutschland und wird mit den Teilnehmern der Veranstaltung diskutieren.
Nie wieder! - Schon wieder?
Nach dem Anschlag von Halle, bei dem ein fanatischer deutscher Antisemit eine Synagoge mit 51
Gläubigen angriff, waren sich alle einig: »Wehret den Anfängen«, hieß es. »Nie wieder«.
Jedoch werden Jüdinnen und Juden in Deutschland weiterhin herabgewürdigt und gewaltsam
angegriffen«. Allein im letzten Jahr (2020) registrierten die Behörden 2351 antisemitische Straftaten,
16 Prozent mehr als 2019. Niemals seit 2001, seitdem solche Straftaten gesondert erfasst werden,
gab es mehr.
Die Veranstaltung findet in diesem Jahr wegen der noch bestehenden Corona-Auflagen im
Bürgerzentrum Karben, Rathausplatz 1, statt.
Es gilt die 3G-Regel: Zutritt für Geimpfte, Genesene oder Getestete. Entsprechende
Bescheinigungen müssen mitgebracht werden. Veranstalter sind die Evangelische
Gesamtkirchengemeinde Karben und die Initiative „Stolpersteine in Karben“.
Die geplante Gedenkstunde zum „Kristallnacht-Pogrom“ 1938 in Karben
wurde wegen der Corona Pandemie abgesagt!
.“
10. November 2019, 19 Uhr, St. Michaelis Kirche, Klein-Karben
Gedenkstunde an die „Reichskristallnacht 1938“
Frische Luft zum Atmen, Sonnenstrahlen auf dem Gesicht,
Regen auf der Haut - zwei Jahre lang erlebt Anne Frank
nichts davon. Ihren letzten Geburtstag (den 15.) verbringt
sie nach der Flucht aus Frankfurt versteckt und eingepfercht
in Amsterdam…
In diesem Jahr wäre Anne Frank 90 Jahre alt geworden,
doch sie wurde von den Nazis ermordet.
Ihr Leben, Tod und Tagebuch stehen symbolisch für
die Gefahren von Diskriminierung, Rassismus und
Antisemitismus.
In den vergangenen Wochen hat sich die junge
Theatergruppe der St. Michaelis Gemeinde in
Klein Karben intensiv mit dem Schicksal von
Anne Frank beschäftigt und hat im Rahmen des
diesjährigen Gedenkens an die „Reichskristallnacht“ 1938
einige Passagen aus Anne Franks Tagebuch vortragen.
Veranstalter waren die Ev. Kirchengemeinde Klein-Karben
und die Initiative Stolpersteine in Karben.
„Wetterauer Zeitung“: Sie haben gefühlvoll an ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte erinnert (von links):
Michelle Lieb, Charlotte Reminder, Lilli Mager, Theresa Henke, Marike Eichwede, Janika Nass, Pia Terwersc
Presseberichte >hier
10. September 2019
>Der Antisemitismus-Report< im Ev. Gemeindehaus in Groß-Karben:
Am Dienstag, 10. September um 19 Uhr, zeigte die Initiative >Stolpersteine in Karben< die
Dokumentation "Der Antisemitismus-Report" im Evangelischen Gemeindehaus in Groß-Karben, den
der Hessische Rundfunk für „Das Erste“ gedreht hat.
Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ berichtete am 14.5.19
dass es im Jahr 2018 in Deutschland
- 80 Jahre nach dem Novemberpogrom der Nazis gegen Juden -
1799 judenfeindliche Straftaten gab, etwa 20 Prozent mehr als im
Vorjahr. Zum Großteil sollen die Taten von Rechtsextremisten
begangen worden sein.
In einer Produktion des Hessischen Rundfunks untersucht
Filmautor Adrian Oeser aktuellen Antisemitismus in Deutschland.
Er spricht mit Fachleuten und Betroffenen, besucht rechtsextreme
Versammlungen, antiisraelische Veranstaltungen und
Präventionsprojekte. Eine exklusive repräsentative Umfrage mit
überraschenden Ergebnissen lotet die Haltung der Bevölkerung aus.
Auch eine jüdische Familie in Frankfurt am Main besucht der
Filmautor, in der es nicht anders zugeht als in den meisten
anderen deutschen Familien. "Wir leben nicht koscher", sagt die Mutter,
"wir essen alles, was uns schmeckt." Die drei Kinder berichten, dass sich die Stimmung aber sofort
dreht, wenn im Alltag deutlich wird, dass sie Juden sind...
Im Anschluss an den Film diskutierte Deborah Krieg,
stellvertretende Direktorin der Bildungsstätte Anne Frank,
die für den verhinderten Tom Uhlig gekommen war,
mit den Veranstaltungsteilnehmern über den Inhalt der
Dokumentation.
„Es werde immer noch unterschätzt, wie tief
Antisemitismus in sozialen Strukturen, in
Gedanken und Gefühlen in Deutschland
verankert seien“, sagte sie, „und die
Verrohung der politischen Debatte habe
inzwischen dazu geführt, dass latente
Ressentiments aufbrächen. Antisemitische
Einstellungen im Internet, insbesondere in
den sozialen Medien, werden inzwischen
immer unverhohlener geäußert“.
Diskutiert wurden die unterschiedlichen
Formen des Antisemitismus, vom
Antijudaismus über Leugnung des Holocaust
bis zum israelbezogen Antisemitismus.
„Wenn Antisemitismus erkennbar wird, sollte man nicht schweigen“ appelierte die Referentin
und zitierte den Baptistenpastor und Bürgerrechtler Martin Luther King: „Am Ende werden wir
uns nicht an die Worte unserer Feinde erinnern sondern an das Schweigen unserer Freunde!“
Die Veranstaltung wurde vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie von der Hessischen
Landesregierung und dem Wetteraukreis gefördert.
Presseberichte >hier
5. Mai 2019
Vortrag im Karbener Landwirtschafts- und Heimatmuseum:
Auf Einladung des Landwirtschafts- und Heimatmuseum im
Degenfeldschen Schloss in Groß-Karben referierte Hartmut Polzer
am Sonntag, 5. Mai 2019, über das 1920 begonnene Poesie-Album
von Beate Grünebaum (Foto rechts), einer jungen Jüdin, die 1910 in
Groß-Karben geboren ist.
Die fast 40 Eintragungen stammen überwiegend von Mitschülerinnen,
aber auch von jüdischen Verwandten.
Im Anschluss an die Veranstaltung haben viele Teilnehmer im 1. Stock
des Museums das große Luftbild von Groß-Karben besichtigt, auf dem
die Wohnhäuser jüdischer Familien mit Beschreibung der einzelnen
Familien verzeichnet sind (Ausschnitt mit Beate Grünebaum: Bild rechts):
Presseberichte >hier
16. November 2018:
Die Dokumentation „Reichskristallnacht“ in Groß-Karben wird in der Aula der Kurt-Schumacher-
Schule gezeigt.
Auf der Grundlage der Ausstellung
werden je nach Jahrgangsklasse
die Schwerpunkte „Pogrom in Karben“
und „KZ Buchenwald“ behandelt.
Presseberichte >hier
10. November 2018 in der St. Michaeliskirche in Klein Karben:
Gedenken an „Reichskristallnacht“ in Groß-Karben
Mit einer Gedenkstunde am 10. November um 19 Uhr in der St. Michaelis Kirche in Klein Karben
erinnerte die >Initiative Stolpersteine in Karben<
gemeinsam mit der Evangelischen Kirchengemeinde
Klein-Karben an die Ausschreitungen in Groß-
Karben.
Unter dem Titel:
„Moritz Roß, ein Groß-Kärber Bub -
Briefe, die nicht geschrieben wurden“
wurde in Form von Briefen, die Moritz Roß
geschrieben haben könnte, die Situation der Juden
in der Zeit vor, bei und nach den
Novemberausschreitungen in Groß-Karben in
Erinnerung gerufen.
Auch
wenn
es
nur
ein
„Kunstgriff“
ist
und
die
Briefe
nicht
von
Moritz
Roß
verfasst
worden
sind,
entspricht
der
Inhalt
der
Briefe
den
tatsächlichen
Ereignissen
in
Groß-Karben
und
ist
durch
Polizeiprotokolle
und
Berichte
von
Zeitzeugen
sowie
Archivunterlagen
der
Staatsarchiven
in
Wiesbaden, Darmstadt und Weimar belegt.
Mehr zu Moritz und Klara Roß >hier
Musikalisch wurde die Veranstaltung
begleitet von Lydia Blum (Violoncello)
und Hannah Laus (Violine). Sie spielten
Werke von F. Mendelssohn, J.S.Bach
und auch Jüdische Lieder.
Im Anschluss an die Gedenkfeier in der St. Michaelis Kirche nutzten zahlreiche Gäste die
Gelegenheit zu einem Gedankenaustausch im Evangelischen Gemeindehaus.
Presseberichte >hier
1. November 2018, 17 Uhr: Eröffnung der Ausstellung
>Vor 80 Jahren - „Reichskristallnacht“ in Groß-Karben<
im Foyer des Karbener Bürgerzentrums
Am 10. November 2018 jährt sich zum 80. Mal die sogenannte „Reichskristallnacht“. Dieser
Novemberpogrom im Jahr 1938 war der von den Nationalsozialisten verordnete und lückenlos
geplante Übergang von der Diskriminierung und Ausgrenzung zur systematischen Verfolgung und
Vernichtung der Juden.
Auch in Groß-Karben wurde die Synagoge geschändet und niedergebrannt. Geschäfte und
Wohnungen jüdischer Bürgerinnen und Bürger wurden geplündert und zerstört, Familienväter in das
KZ Buchenwald verschleppt.
Eine Dokumentation, die sich mit diesem Thema beschäftigt, zeigt die >Initiative Stolpersteine
in Karben< vom 1. bis 12. November 2018 im Foyer des Karbener Bürgerzentrums.
Inhalt der Dokumentation >hier
Grundlage der Darstellung des 10. November 1938 in Groß-Karben sind Polizeiprotokolle sowie
Aussagen im Prozess vor der Strafkammer I des Landgerichts Gießen am 22.Januar 1949 wegen
Landfriedensbruchs, bei dem die Ausschreitungen in Groß-Karben im Nov. 1938 verhandelt wurden.
Eröffnet wurde die Ausstellung
im Foyer des Bürgerzentrums
am 1. November 2018 um 17 Uhr
vom Bürgermeister der Stadt
Karben Guido Rahn,
der jüdischen Kantorin
Leah Frey-Rabine und einem
Projektchor der Kurt-Schumacher-Schule unter der Leitung von Veronika Jezovšek.
Weitere Fotos: >>>>hier
Berichte der Presse: >>>>hier
Ausstellung und Gedenkstunde wurden vom Bundesministerium für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend sowie von der hessischen Landesregierung und dem Wetteraukreis
gefördert:
Presseberichte >hier
15. Oktober 2018:
Mark Kaback (New Jersey) besuchte Groß-Karben
und war auf „Spurensuche“:
Sein Großvater Moritz Kahn (später Morris Kahn) wohnte
in der Burg-Gräfenröder Straße 20 und war der Sohn von
Karl und Johanna Kahn.
Dass Foto zeigt Mark Kaback am Grab seiner Urgroßeltern
auf dem Jüdischen Friedhof in Groß-Karben.