Initiative “Stolpersteine in Karben”
Initiativen-Kalender: 2009
15. Dez. 09 Am Chanukka-Fest in der Budge-Stiftung (das einzige Altenzentrum in Deutschland, das Menschen jüdischen und christlichen Glaubens unter einem Dach betreut) nimmt auch die Initiative "stolpersteine-in-karben" teil. 07. Nov. 09 Zum Gedenken an den Beginn der Pogromnächte in Deutschland vor 71 Jahren finden sich zur Eröffnungsveranstaltung in und vor der Stadtkirche in Friedberg mehr als 1500 Teilnehmer ein. Anschließend demonstrieren sie - friedlich und gewaltfrei - gegen den zweiten Nazi-Aufmarsch innerhalb von drei Monaten in Friedberg. Auch Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt Karben beteiligen sich zahlreich... 19. Okt. 09 (bis 22. Okt. 09) In Hollywood (Fl) nimmt die Initiative "stolpersteine-in-karben.de" ein Video-Interview mit dem Ehepaar Zweig auf, das Grundlage einer Film-Dokumentation über die Familie Kirschberg in Burg-Gräfenrode werden soll. Vergrößern >Bild anklicken 06. Sept.09 Mit Claire (Klärchen Kirschberg aus Burg-Gräfenrode) und Arnold Zweig wird vereinbart, Mitte Oktober in Florida/USA ein Video-Interview aufzunehmen. 07. Aug.09 Das Archiv der Gedenkstätte KZ Dachau bestätigt, dass Julius Strauss, Bruder von Max Strauss in der Wilhelmstraße 7, die Brüder Moritz und Adolf Driels, Söhne des Rabbiners in der Heldenberger Straße 10, und Isidor Grünewald sowie Emil Grünewald, beide geboren in Okarben, nach dem Novemberpogrom in das KZ Dachau verschleppt wurden. Einzelheiten auf den Seiten “Juden in Karben”. 03. Aug.09 Die Initiative "Stolpersteine-in-Karben" erhält den Kultur-Ehrenpreis der Stadt Karben auf Vorschlag der Arbeitsgemeinschaft Kultur. Die“Wetterauer Zeitung” berichtete am 4.8.09: Karben (pe). Die Initiative »Stolpersteine in Karben« hat den diesjährigen Kulturehrenpreis der Stadt erhalten. Der Magistrat folgte bei seiner Entscheidung einer Empfehlung der Arbeitsgemeinschaft Kultur (Arge). Am Montagnachmittag überreichte Bürgermeister Roland Schulz den beiden Aktiven der Initiative, Irma Mattner und Hartmut Polzer, die entsprechende Urkunde im Rahmen einer kleinen Feierstunde im Sitzungszimmer des Rathauses. Die beiden hätten sich »in herausragender Art und Weise ehrenamtlich engagiert in einem Bereich, der mit höchster Sensibilität und größter Sorgfalt bearbeitet werden muss«, so Schulz in seiner Begründung. (Foto Pegelow: Irma Mattner und Hartmut Polzer nehmen den Kulturehrenpreis der Stadt aus den Händen von Bürgermeister Roland Schulz (r.) entgegen) »Ich kann nur sagen, dass die Stadt diesen Vorschlag der Arge Kultur in höchstem Maße begrüßt«, so das Stadtoberhaupt. Die Gründungsversammlung der Initiative fand am 15. Februar 2007 statt: Seinerzeit hatten sich rund 30 Vertreter des öffentlichen Lebens der Stadt eingefunden, unter ihnen Vertreter verschiedenartiger Vereine und Organisationen, der Kirchen, der Politik und interessierte Bürger. Mattner und Polzer hatten seinerzeit das Projekt zum Gedenken und zur Erinnerung an die in Karben ehemals lebenden jüdischen Bürgerinnen und Bürger vorgestellt und breite Zustimmung erfahren. »Auch die sonst ganz und gar nicht immer einige Politik unterstützte dieses Projekt gleich parteiübergreifend, indem die Stadtverordnetenversammlung am 16. März 2007 einstimmig den erforderlichen Grundsatzbeschluss fasste, die Verlegung von Stolpersteinen zu unterstützen.« Auf der Grundlage der Arbeiten von Helmut Weigand und Helmut Heide recherchierten Polzer und Mattner dann zunächst die Schicksale der aus Groß-Karben vertriebenen und ermordeten Juden. Diese Recherchen führten die beiden ins Hessische Staatsarchiv, aber sie mussten auch Kontakte nach Jad Vashem und zum Internationalen Suchdienst herstellen. Außerdem organisierten sie einige Veranstaltungen zur Problematik der Juden-Vertreibung und - Vernichtung. Der Bürgermeister erinnerte in der Feierstunde auch daran, wie aufwendig sich die Vorbereitungen der eigentlichen Stolpersteinverlegung gestaltet hätten. Aber auch hier hätten sich die beiden in vorbildlicher Weise etwa um die Kontakte zum Künstler Gunter Demnig, den Schulen, den Kirchengemeinden und dem Rabbiner Andrew Staymann und nicht zuletzt den Hauseigentümern gekümmert, vor deren Häusern die Gedenksteine gesetzt wurden. »Irma Mattner und Hartmut Polzer haben sich dafür eingesetzt, dass die Stolpersteinverlegungen sowohl in erster Linie würdevolle, aber für alle Beteiligten gleichermaßen informative Ehrungen waren«, betonte der Bürgermeister. Diese Steine seien nicht nur als Erinnerung, sondern auch als Mahnmale für die Zukunft zu verstehen. Mit ihrer Initiative sei es Irma Mattner und Hartmut Polzer gelungen, bei den Jugendlichen das Interessen an diesem »schweren Thema« geweckt zu haben. Die Glückwünsche und Grüße der Stadtverordnetenversammlung überbrachte Stadtverordnetenvorsteherin Ingrid Lenz. Sie erinnerte angesichts der deutschen Vergangenheit daran, »wie gut es uns heute in der Demokratie geht«. Sie hoffe, dass sich diese »unselige Geschichte« nicht wiederhole. Wenn, wie jüngst in Friedberg geschehen, die rechte Szene wieder erstarke, müssten die Demokraten ihr entgegentreten. »Machen Sie weiter, Sie haben die Unterstützung aller«, sagte Lenz an Mattner und Polzer gewandt. Polzer ging in seiner Rede auf die Nazi-Demonstration in Friedberg ein. Die Rechten hätten ausgerechnet dort demonstrieren wollen, wo am 17. September 1942 die Juden aus der Wetterau zusammengetrieben, nach Darmstadt gebracht und später in die KZs nach Theresienstadt und Treblinka transportiert worden seien. Neun Juden aus Karben seien dabei gewesen, darunter Frau Weinberg aus Rendel und die Familie Hirsch aus Groß-Karben. »Es ist sehr bedenklich, wenn einige Jahrzehnte später wieder Rechte an dieser Stelle demonstrieren.« Polzer berichtete in der Feierstunde auch über die Recherchen der Initiative. Die Stolpersteine würden als Gedenksteine nicht nur für verfolgte Juden verlegt, sondern auch für Homosexuelle, Kommunisten, Sozialisten sowie Sinti und Roma. »Die Opfer des Nationalsozialismus in Karben waren jüdisch«, so Polzer, der ankündigte, es werde 2010 weitere Stolpersteinverlegungen geben, für die man noch Patenschaften suche. Sein Lob ging auch an die Stadt, die das Projekt ebenso unterstütze wie die Kirchengemeinden und auch der Imam der Moschee. Weitere Pressemeldungen >hier 25. Juli 09 Informationsstand auf dem Wochenmarkt in Klein-Karben zur Kundgebung gegen den geplanten Aufmarsch der Nazis am 1.8.09 in Friedberg und in Nidda. 24. April 09 Frau Clare Zweig, Florida/USA, (Klärchen Kirschberg, Freihofstraße 1, Burg-Gräfenrode) teilt telefonisch mit, dass der für Mitte Mai geplante Besuch aus gesundheitlichen Gründen ausfallen muss. Sie will nunmehr ihr Heimatdorf Burg- Gräfenrode Ende Sommer 2009 besuchen... 02. März 09 An den Internationalen Wochen gegen Rassismus vom 16. -29. März 2009 in Karben beteiligt sich auch die Initiative "stolpersteine-in-karben". Auftakt ist am 16. März in Groß-Karben das Putzen der bereits verlegten "Stolpersteine" (die inzwischen etwas an "Glanz" verloren haben). Treffpunkt: Kreuzgassbrunnen (ehemals Eis- Rei) um 17 Uhr. Wetterauer Zeitung vom18.3.09 Weitere Pressemeldungen “Putzen der Stolpersteine 2009” >>hier 24. Feb. 09 Versand der Einzel-Rechnungen an die "Stolperstein-Paten" der Verlegung vom 14. Feb. .09. 14. Feb. 09 Gunter Demnig verlegt 15 weitere "Stolpersteine" in den Ortsteilen Burg-Gräfenrode und Okarben. Burg-Gräfenrode Freihofstraße 1 (Treffpunkt um 14.30 Uhr) Eröffnung: DGB Chor Ffm (unter Mitwirkung von Erika Adam-Hoffmann und Klaus Hoffmann, die in der Freihofstraße 1 wohnen) Roland Schulz, Bürgermeister Ingrid Lenz, Stadtverordnetenvorsteherin Gunter Demnig, Künstler und Projektleiter "Stolpersteine", Köln Henrike Heuer, KSSk, Klarinette Sofia Redeker, Schülerin KSSk, Grußbotschaft von Rabbiner Steiman 2 St.steine: Alex und Recha Kirschberg (ermordet im Ghetto Minsk) 1 St.stein: Tochter Klärchen (ausgewandert nach England, lebt heute in Florida) Verlegung: Gunter Demnig, Künstler und Projektleiter "Stolpersteine", Köln Schicksal: Verena Fingerling, Schülerin der KKSk Weißenburgstraße 1 5 St.steine: Willi, Martel, Inge, Kurt u. Judith Löwenberg (ermordet im Ghetto Lodz) Verlegung: Gunter Demnig, Künstler und Projektleiter "Stolpersteine", Köln Schicksal: Victoria Weitzel, Schülerin der KSSk Ilbenstädter Straße 10 2 St.steine: Dora Rosa und Margot Löwenberg (ermordet im KZ Kaunas Fort IX) Verlegung: Gunter Demnig, Künstler und Projektleiter "Stolpersteine", Köln Schicksal: Nadine Menzl, Schülerin der KSSk Berliner Straße 18 1 St.stein: Lina Jakob (ermordet im KZ Kaunas Fort IX) Verlegung: Gunter Demnig, Künstler und Projektleiter "Stolpersteine", Köln Schicksal: Caroline Ritz, Schülerin der KSSk in Okarben Großgasse 1 (Treffpunkt um 16.00 Uhr) Eröffnung: Roland Schulz, Bürgermeister Eckart Dautenheimer, Pfarrer Okarben Gunter Demnig, Künstler und Projektleiter "Stolpersteine", Köln Henryke Heuer, KSSk, Klarinette Sofia Redeker, Schülerin KSSk, Grußbotschaft von Rabbiner Steiman 2 St.steine: Bella Grünewald (Freitod), Hans Grünewald (ermordet im Ghetto Minsk) Verlegung: Gunter Demnig, Künstler und Projektleiter "Stolpersteine", Köln Schicksal: Schüler(Innen) der Klasse 4a/b der Grundschule am Römerkastell in Okarben, die sich momentan mit dem Thema "Ausgrenzung" befassen Suzanne Beer, Myriam Preissmann (aus Grenoble bzw. Paris), Verwandte von Bella und Hans Grünewald Hauptstraße 55: 2 St.steine: Adolf und Selma Kahn (ermordet in einem KZ im Raum Lublin) Verlegung: Gunter Demnig, Künstler und Projektleiter "Stolpersteine", Köln Schicksal: Schüler(Innen) der Klasse 4a/b der Grundschule am Römerkastell in Okarben, die sich momentan mit dem Thema "Ausgrenzung" befassen. Zum Vergrößern: Vorschaubild anklicken Bericht der “Wetterauer Zeitung” am 16.2.09 Karben (aho). Hiltrud und Herbert Krause standen vor ihrem Haus in der Berliner Straße 18, wo der Kölner Künstler Gunter Demnig unter großer Anteilnahme einen Stolperstein für die von den Nazis verschleppte und ermordete Lina Jakob verlegte. Am Samstag war Demnig bereits zum dritten Mal aus diesem Anlass nach Karben gekommen. Es ist kein erfreulicher Anlass, aber es ist schön zu sehen, wie viele sich daran beteiligen, insbesondere Kinder und Jugendliche, so der Künstler. Aus Berlin, Paris und Grenoble waren Verwandte der so geehrten Opfer der Naziverfolgung gekommen. Für uns war das selbstverständlich, erklärte das Ehepaar Krause, das, wie rund 100 Bürgerinnen und Bürger, darunter Vertreter aller im Stadtparlament und Ortsbeirat vertretenen Parteien, an dieser Gedenkveranstaltung teilnahm. Das gehört doch zur Geschichte des Hauses. Sie und ihr Mann waren die gesamte Stolperstein-Verlegung durch Burg- Gräfenrode mitgegangen. So, als zuerst in der Freihofstraße 1 zwei Steine für Recha und Alex Kirschberg verlegt wurden, die im Ghetto Minsk ermordet worden waren, und ein Stein für deren nach England ausgewanderte Tochter Klärchen. Ich habe sogar noch mit Klärchen telefoniert, sagte Erika Adam-Hoffmann, die gemeinsam mit ihrem Mann Klaus Hoffmann nicht nur die früheren Bewohner des Hauses ausfindig gemacht hatte, sondern auch im DGB-Chor Frankfurt zu dieser Stolperstein- Verlegung sang. Bürgermeister Roland Schulz und Stadtverordnetenvorsteherin Ingrid Lenz begrüßten die Bürgerinnen und Bürger. Wir gedenken unserer damaligen Nachbarn, erklärte Lenz. Seit Generationen seien sie in Burg-Gräfenrode und Okarben zu Hause gewesen, ehe sie verschleppt und ermordet worden seien. Wir brauchen die Stolpersteine, die uns immer an unsere jüdischen Mitbürger erinnern. In einer emotionalen Rede erinnerte sie an die Tagebücher der mit 15 Jahren von den Nazis ermordeten Anne Frank, die in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden wäre. Noch immer stelle sich die Frage: Wie gehen wir heute mit Minderheiten um? Was können wir gegen neuen Ungeist ausrichten? Und sie fuhr fort: Wir dürfen nicht zulassen, dass Holocaust-Leugner und Extremisten in unserem Land Verständnis finden. Wer gegen Juden und andere Minderheiten hetze oder anderen die Menschenwürde abspreche, habe nichts aus der Geschichte gelernt. Sie dankte den Initiatoren Irma Mattner und Hartmut Polzer für deren Engagement. "Mit den Stolpersteinen haben wir sie wieder in unsere Mitte geholt." Rabbiner kritisiert den Papst Sofia Redeker, Schülerin der Kurt-Schumacher-Schule, verlas die Rede des aufgrund des jüdischen Sabbats nicht teilnehmenden Rabbiners Andrew Steiman. Die Stolpersteine werden unseren Kindern und Kindeskindern davon erzählen, dass von hier aus ein Weg angetreten wurde, der gewaltsamer nicht möglich war. Es solle der Menschen gedacht werden, die hier wie andere lebten und eben plötzlich nicht mehr hier leben durften - bloß weil sie einen anderen Glauben hatten. Der Rabbiner nahm in der verlesenen Rede die aktuelle Diskussion um rechtsradikale kirchliche Würdenträger auf, die dem Papst offensichtlich wichtiger seien als die vielen Bürger, die bereit sind, sich auch schwierigen Wahrheiten zu stellen. Von einem Papst aber erwarte man aber nun einmal eine moralische Instanz. KSS- Schülerin Henrike Heuer spielte in Klezmer-Art Klarinette, ehe Demnig die ersten Stolpersteine verlegte. Zugleich informierte Verena Fingerling über das Schicksal der damals verschleppten Bewohner des Hauses. Die nächsten fünf Stolpersteine verlegte Demnig in der Weißenburgstraße 1 für Willi, Martel, Inge, Kurt und Judith Löwenberg, die im Ghetto Lodz ermordet wurden. Deren Schicksal verlas Victoria Weitzel. In der Ilbenstädter Straße 10 wurden während der Erläuterungen von Nadine Menzl zwei Steine für Dora Rosa und Margot Löwenberg in den Boden eingelassen, die im KZ Kaunas ermordet wurden, ehe es dann in die Berliner Straße 18 ging, um Lina Jakobs zu gedenken, die ebenfalls im KZ Kaunas ermordet worden war, wie Caroline Ritz schilderte. Wie eine Mahnung hing dort vom Wahlkampf noch ein Plakat der NPD über der Szene mit dem Satz: "Wir halten Wort!" Die meisten Teilnehmer aus Burg-Gräfenrode machten auch die Verlegung der vier Stolpersteine in Okarben mit. In der Großgasse 1 wurde mit zwei Stolpersteinen der Opfer Bella (Selbstmord) und Hans Grünewald (ermordet im Ghetto Minsk) gedacht. Bürgermeister Schulz begrüßte die Verwandten der Opfer, Suzanne Beer (Paris) und Myriam Preissmann (Grenoble), die gekommen seien, um zu sehen,wo ihre Verwandten einst lebten, und um zu erfahren, wie ihrer Verwandten gedacht werde. "Wenn ich daran denke, wie viele Menschen an der ersten Stolpersteinverlegung teilnahmen, bin ich schon allein von der großen Zahl der heutigen Teilnehmer begeistert", verwies Schulz auf den wachsenden Zuspruch. Pfarrer Eckart Dautenheimer sah es als "Fehler der Kirche, nicht des Glaubens" an, seinerzeit die jüdischen Mitbürger nicht vor Verfolgung bewahrt zu haben. "Große Teile unserer Kirche haben im >Dritten Reich< versagt." Er erinnerte daran, dass der christliche Glaube in den Worten "des jüdischen Rabbiners Jesus von Nazareth sein Fundament hat". Auch die Hinterbliebenen Beer und Preissmann ergriffen in Okarben das Wort: "Aus dem Nichts schafft die Kunst hier Licht", bedankte sich Preissmann. Und Beer erklärte: "Die Stolpersteine geben den Opfern das Leben zurück. Die letzte Stolperstein-Verlegung fand für Selma und Adolf Kahn in der Hauptstraße 55 statt. Zu beiden Stolperstein- Verlegungen in Okarben verlasen die Schüler/innen der Klassen 4a und 4b der dortigen Grundschule die Schicksale der Opfer. Sie hatten sich durch die Kinderbücher "Der überaus starke Willibald" (Ausgrenzung einer Albinomaus durch andere Mäuse) und "Das Oma Hedwig-Heft" (ein Mädchen lässt sich von einer alten Frau deren Geschichte erzählen), das die Uni Gießen für Grundschüler herausgegeben hat, mit den Mechanismen von Diskriminierung befasst. Initiator Polzer erklärte abschließend, dass nun 39 Stolpersteine in Karben verlegt seien: "Aber Stolpersteine zeigen nicht nur die Vergangenheit, sie sind auch Signale in die Zukunft. Signale für ein friedliches Miteinander in unserer Stadt." 10. Feb.09 Guiseppe Reale und Reik Wenig vom Bauhof der Stadt Karben bereiten mit "Stolperstein-Attrappen" die Verlegung vor. 05. Feb. 09 Das Koordinationsbüro Demnig teilt mit, dass die Verlegung in Burg-Gräfenrode erst um 14.30 Uhr beginnt. Die Presse wird verständigt, die aufgestellten Plakate geändert. 23. Jan. 09 Eine Klasse der Grundschule in Okarben teilt mit, dass sie derzeit das Thema "Ausgrenzung" behandelt und in diesem Zusammenhang die Verlegung in Okarben "begleiten" möchte. Somit werden bei der Verlegung in Okarben die Schicksale der beiden jüdischen Familien von Schülerinnen und Schülern dieser Klasse vorgestellt. In Burg-Gräfenrode werden - wie bei den beiden vorherigen Verlegungen - Schülerinnen der Kurt-Schumacher-Schule die Einzelschicksale darstellen. 20. Jan. 09 Rabbiner Andi Steiman sagt zu, da er wegen des Sabbats nicht an der "Stolperstein"-Verlegung am 14. 2.09 teilnehmen kann, uns für die Veranstaltung eine "Botschaft" zuzusenden. 10. Jan 09 Das Koordinationsbüro von Gunter Demnig teilt mit, dass die "Stolperstein"- Verlegung in der Stadt Karben einen Tag später am 14. Februar 2009 ab 14 Uhr stattfindet. 08. Jan. 09 Lesung im Gemeindehaus in Okarben: Johannes Winter liest aus seinem neuen Buch "Die verlorene Liebe der Ilse Stein". (Eine wunderbare Erzählung über Mut und Menschlichkeit: Als Hitler an die Macht kam, war Ilse Stein keine zehn Jahre alt. Den Prozess der Aussonderung stand sie durch, die Gewalt im heimatlichen Dorf, die Vertreibung und Flucht nach Frankfurt am Main, die Demütigungen, die Gesetzmäßigkeit von Beraubung und Verelendung. Sie wurde nach Minsk deportiert, ins Ghetto - ein Wartesaal des Todes für tausende deutscher Juden. Dort begegnet sie dem Hauptmann Willi Schulz... In seinem Buch "Herzanschläge" erzählte er bereits den Anfang der Geschichte Ilse Steins: "Nov. 41 von Frankfurt im Viehwagen nach Minsk ... mit Eltern und Schwestern ... Mutter an Hungertyphus gestorben, Vater erschossen...Flucht zu Partisanen ... Schwestern umgekommen...muss aufhören zu schreiben...Augen voll Tränen ... Ilse " In seinem neuen Buch berichtet er nun von ihrer "verlorenen Liebe" zum Wehrmachtshauptmann Willi Schulz, die im Ghetto Minsk begann, und von ihrem Leben nach Kriegsende in Rostow am Don, etwa 1200 km östlich von Moskau). Mehr zum Inhalt des Buches >>> hier 07. Jan. 09 Recherche im Hessischen Hauptstaatsarchiv in Wiesbaden.
Jahr 2009
Zur Transparenz der Abläufe innerhalb der Initiative sind hier in zeitlicher Folge die einzelnen Aktivitäten aufgelistet für das
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Freihofstraße
DGB-Chor Frankfurt
Vicky Weitzel, Weißenburgstraße
Klasse 4a/b der Grundschule am Römerkastell in Okarben
Hauptstraße
Zeitzeugen
Weißenburgstraße
Henrike Heuer
Gunter Demnig
Sofia Redeker
Verena Fingerling
Suzanne Beer
Nadine Menzl
Myriam Preissmann
Caroline Ritz